Albanien Tag 4 – Peshtures Wasserfälle

Albanien Tag 4 – Peshtures Wasserfälle

Hochebene, Campingplatz, Passstraße, wie finden?

Bei unserem heutigen Ausflugsziel, den Peshtures Wasserfällen, war bereits die Fahrt ein Erlebnis. Zuerst in Serpentinen bergauf (auf einer neu ausgebauten Straße), dann auf einer Hochebene durch die wunderschöne Landschaft. Auch an diesem Tag gab es einen bedeckten Himmel, was für die Fotos schlecht, für unsere Wanderung aber super war.

Rundweg zu den Peshtures Wasserfällen

Im Dorf angekommen fanden wir einen Parkplatz auf dem Gelände einer kleinen Käserei. Der Besitzer erlaubte uns freundlicherweise hier stehen zu bleiben und erklärte uns, dass in ca. 300m Entfernung rechts die Wasserfälle zu finden seien. Im Reiseführer und auf den Schildern war jedoch links abbiegen angegeben. Wir hielten uns daran und fanden alsbald den Eingang zu einem schmalen Wanderpfad. Der Weg ist, wie viele Wege in Albanien schwer begehbar: Steil, schotterig und schlecht ausgeschrieben .

Nach einer halben Stunde Strapaze kamen wir an einem kleinen Wasserfall an, der mit den Bildern auf dem Plakat im Dorf so gar nichts gemeinsam hatte. Am Rand eines Abgrundes musste man den Wasserfall überspringen. Alles war rutschig und zumindest ich hatte richtig Angst, dort abzustürzen. Zum Glück hatten wir schon Erfahrung mit den albanischen Gegebenheiten und waren alle mit guten Bergstiefeln unterwegs. Nun wussten wir nicht, ob es das jetzt gewesen war, oder ob es noch einen zweiten Wasserfall gab.

Da auch weder im Reiseführer noch im Internet ein Hinweis zu finden war marschierten wir weiter bergab und kamen auf den Grund der Schlucht. nach einer weiteren halben Stunde und dem Blick auf ein in die Schlucht gestürztes Auto, das niemand entfernt hatte, trafen wir zufällig auf zwei Einheimische, die uns anwiesen, den kaum sichtbaren Kletterpfad zu nutzen, um zum eigentlichen Peshtures Wasserfall zu kommen. Sie erklärten uns, dass der Weg durch den Canyon, der ebenfalls nur ein Pfad war, eigentlich nicht begangen werden soll, da er lebensgefährlich ist. Ein Warnschild gab es jedoch nirgends. Wir kletterten also ein gutes Stück bergan und standen tatsächlich bald an dem zwischen Felsen versteckten Peshtures Wasserfall.

Am Peshtures Wasserfall angekommen

In der Tat entschädigt der Anblick des klaren blauen Wassers und der dargebotenen Idylle für die mühselige Kletterei. Wer also gut und sicher zu Fuß ist und ein gutes Schuhwerk dabei hat, sollte die Mühe auf sich nehmen. Bitte lasst es bleiben, wenn ihr ängstlich seid, oder über keine gute Kondition verfügt. Die Wanderung ist für Anfänger absolut nicht geeignet.
Über Trampelpfade geht es dann ab dem Wasserfall noch einige Höhenmeter nach oben, bis man an einem sehr unscheinbaren Kieshügel (Bild ist beigefügt) neben der Hauptstraße wieder am Dorf angelangt ist. Diesen versteckten Eingang hatte uns der Käserei-Meister wohl erklären wollen, denn damit hätten wir uns einen großen Teil der Schinderei erspart. Da aber auch hier kein Schild Hinweise gibt und der Weg nahezu nicht zu sehen ist hätten wir den Eingang nicht gefunden und der Abstieg wäre auch noch deutlich gefährlicher geworden als die selbe Strecke bergauf. Insofern haben wir die für uns richtige Route gewählt und ein tolles Erlebnis gehabt.

Vielleicht werden wir die Route in eine Wander-App eingeben, damit sie im Internet zu finden ist.
In diesem Dorf haben wir neben den üblichen Schafen, Pferden, Ziegen und Eseln auch das erste Mal Kühe angetroffen. Diese liefen in einer kleinen Herde die Straße entlang und ließen sich von unserem Auto in kleinster Weise stressen.
Noch ein Tipp: Wir haben dann in der Käserei noch leckeren Ziegenkäse erworben. Ganz frisch vom Stück ist er sehr zu empfehlen!

Auf dem Weg wieder nach Tepelena sind wir noch an einem im Reiseführer aufgelisteten Campingplatz vorbeigekommen: Man hat hier 3 Strohhütten, ein WC und Platz für ungefähr 2 Wohnmobile. Es war sehr interessant zu sehen was in Albanien alles als Campingplatz gilt…

Die Stadt Tepelena

An den meisten Tagen unserer Reise waren wir am Nachmittag oder Abend noch in Tepelena unterwegs. Das Städtchen lohnt sich für einen kleinen Bummel, zum Einkaufen von Lebensmitteln und zum Einkehren in die zahlreichen Snack-Restaurants. Besonders überrascht hat uns eine kleine Konditorei neben dem Supermarkt. Dort gab es eine große Auswahl an Kuchen, Desserts und Süßkram. Wir konnten mehrmals nicht widerstehen…
Vorsicht: Wenn in einem Schnellrestaurant keine Preise an den Tafeln stehen, kann es passieren, das man als Tourist auch Touristenpreise zahlt. Besser also Läden mit Preisaushang aussuchen oder sich vorab nach den Preisen erkundigen.

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