Albanien Oktober 2022 – wichtig zu wissen

Albanien Oktober 2022 – wichtig zu wissen

Warum Albanien?

Im Oktober 2022 haben wir uns als Gruppe von drei Abenteurern für eine Woche nach Albanien aufgemacht, um das eher unbekannte Land zu erkunden. Auf die Idee gebracht haben uns einige Bekannte, die dort immer wieder wieder zu verschiedenen Kampfsport-Seminaren hingefahren sind und an den trainingsfreien Tagen das Land besucht haben. Diese schwärmten von der grandiosen Landschaft und den freundlichen Einheimischen sowie den reichhaltigen kulturellen Stätten, die es dort zu besuchen gibt.
Im Herbst ist es dort immer noch warm, aber nicht mehr drückend heiß. Die Kosten für Flug, Mietwagen, Unterkunft und Verpflegung sind sehr moderat. Wir haben pro Person für die Woche nach Abrechnung aller Kosten ca 750,00 € errechnet.
Unser Plan war, den Süden Albaniens abzufahren und dies war immer mit Fahrzeiten von maximal 2,5 Stunden einfach möglich.
Die Entscheidung war getroffen, los geht´s!

Ankunft, Mobilität und Verpflegung

Natürlich kann man Albanien auch mit dem eigenen Auto erreichen und besuchen. Der Weg führt dann über Slowenien, Kroaten und Montenegro ans Ziel. Wir haben einige Wohnmobilisten getroffen, die dies so gemacht haben. Dies erfordert allerdings deutlich mehr Zeit und wir haben uns deshalb für den Flug von Memmingen entschieden. Die Flüge kosten Stand heute ca. 200,00 € (inklusive Aufgabegepäck und Platzreservierung) und dauern ca. 2 Stunden. Es gibt keine Zeitverschiebung zu beachten. Sowohl der Flughafen Memmingen, als auch Tirana International sind kleine Flughäfen.

Ewig lange Wege zu den Terminals gibt es nicht. Alles ist sehr übersichtlich. Nach der Ankunft ist Zeit, Geld zu wechseln. Die Währung ist Lek und 100 Lek entsprechen Stand Oktober 2022 ca. 0,85 €. In Albanien könnt Ihr zwar zum Teil auch in Euro bezahlen, aber das ist nicht garantiert. Bei den Wechselautomaten am Flughafen solltet ihr darauf achten, dass Ihr nicht aus Versehen, wie wir “Euro” abhebt….

Am nächsten Morgen bekamen wir ohne Wartezeiten unseren von Deutschland aus gebuchten Mietwagen (210,00 €). Hierzu ein paar Ratschläge: Nicht wundern, wenn die Mietwägen verbeult und älter sind. Das ist eher gut, da man dann selbst auch nicht so aufpassen muss. Das Auto vor Abfahrt rundum fotografieren, damit man einen Nachweis hat, welche Beulen oder Kratzer bereits vorhanden waren. Bei uns waren das einige und die Stoßstange hing auf einer Seite runter. Der Tank des Mietwagens war fast leer, so dass wir direkt nach der Abfahrt zum Tanken mussten. Man kann ihn aber im Gegenzug auch wieder leer (und auch dreckig) abgeben. In Albanien tankt man nicht selbst. Also immer dem Tankwart klarmachen, wenn man nicht voll haben will. Er füllt sonst bis zum Rand auf.

Unterkunft

Wir kamen erst spät Abends an und hatten ein schönes Zimmer für eine Nacht direkt am Flughafen gebucht (Airport Garden Hotel). Für drei Personen ohne Frühstück haben wir 65,00 € bezahlt und das Zimmer war sehr schön, sauber und zu Fuß vom Terminal aus zu erreichen. Ich kann es absolut empfehlen. Falls ihr am Flughafen oder sonst wo frühstückt, denkt daran, dass ein Kaffee in Albanien ein Espresso oder Mokka ist. Wenn Ihr Kaffee wollt wie wir das kennen musst ihr Cappuccino bestellen!

Für unsere Basis haben wir die kleine Stadt Tepelena ausgewählt, wegen der günstigen Lage zu allen Orten, die wir auf unserer Besichtigungsliste hatten. Wir haben dort über Airbnb eine spektakulär gelegene Ferienwohnung gefunden. Diese war sehr sauber und freundlich eingerichtet. Wir haben in den Betten wunderbar geschlafen und in der Küche war alles gut ausgestattet. Man benötigt in Albanien übrigens für die Steckdosen keinen Adapter.

Der Blick aus unseren Fenstern auf die Vjosa ist sehr schön und man konnte durch den Garten und über eine steile und lange Leiter/Treppe direkt an den Fluss gelangen. Allerdings sollte man sich bei der Anfahrt nicht durch die zahlreichen Bauruinen abschrecken lassen. Wir waren schon etwas verwundert, dass zwischen einer gruselig anmaßenden Ruinensiedlung plötzlich etliche nette Häuschen zu finden waren. Auf dem Hof der Ansiedlung waren auch wieder die unvermeidbaren Streunerhunde zu finden. Diese waren sehr freundlich und dankbar für ein wenig Zuneigung und eine Hand voll Trockenfutter. Auch überall herumlaufende Hühner gibt es auf dem Hof. Diese haben wir mit Gurkenschalen und trockenem Brot versorgt, so dass wir Reste so gut wie nie wegwerfen mussten.

Vorurteile und Ängste über ein unbekanntes Land – können wir meistens widerlegen!

Albanien ist ein armes Land. Das ist auch im täglichen Leben nicht zu übersehen. Einige Bedenken, mit denen wir hergekommen sind haben sich bewahrheitet, viele hatten aber keinen Bestand.
Wenn man das Land bereist gehören Bauruinen, streunende Hunde und Katzen und überall weggeworfener Müll zum normalen Anblick. Das muss man wissen und auch aushalten können! Die Hunde waren aber bei uns allesamt freundlich und dankbar für das Trockenfutter, das wir ständig mitgeführt haben (die Männer haben mich anfangs deswegen ausgelacht). Genauso hat man aber auch die für uns undenkbare Gelegenheit, auf den Landstraßen und auch Autobahnen Pferdegespanne, Traktoren und Schaf- und Ziegenherden zu sehen. Pferde fressen ohne betreuende Person einfach Blumen auf Supermarktparkplätzen und Esel werden vor Läden angebunden. Das war einfach wunderbar.

Die Gefahr ausgeraubt oder bestohlen zu werden haben wir nicht einen Moment lang gespürt. Die Menschen in diesem Land sind sehr freundlich, wenn auch zurückhaltend gegenüber Touristen. Wenige können Englisch oder Deutsch. Man kann sich aber gut mit Händen und Füßen und mit dem Google-Übersetzer zurechtfinden. Nur einmal wurden von uns in einem Restaurant ein “Touristenpreis” für das Essen verlangt. Also meidet einfach Restaurants, in denen auf der Karte keine Preise angegeben sind. In den Orten, an denen die Sehenswürdigkeiten sind sind überall die Preise angeschrieben.

Noch eine Überraschung erlebten wir: Die Hauptverbindungsstraßen sind in Albanien sehr gut ausgebaut. Allerdings gibt es ohnehin weniger Verkehr als bei uns (außer in den Innenstädten) und insgesamt darf man auf Landstraßen 70 km/h und auf Autobahnen normalerweise 90 km/h gelegentlich 110 km/h fahren. Bergpässe sind absolut empfehlenswert. Man hat wahnsinnig schöne Blicke auf das Land und die Täler! Straßen im Hinterland sind teils eher abenteuerlich. Gute Nerven für den Fahrer sind dort nötig. Aber man wird eben auch mit Abenteuer belohnt.
Zum Thema Wölfe und Bären können wir euch nichts erzählen, denn wir haben keine dementsprechende Wanderung ins Hinterland gemacht. Uns sind keine begegnet.

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