Wichtige Kennzahlen – Eigenkapitalquote

Eine der wichtigsten Regeln von Warren Buffett ist es nie Geld zu verlieren. Jeder Euro den Sie mit Verlusten aus Aktien verlieren müssen Sie erstmal wieder zurückgewinnen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Sie in solide Unternehmen investieren. Das Unternehmen sollte gut finanziert sein. Ein Indikator dafür ist die Eigenkapitalquote.

Ein Unternehmen benötigt eine bestimmte Menge an Kapital um dieses in Betriebsmittel wie z.B. Maschinen oder Vorräte zu investieren. Das Kapital kann entweder aus dem eigenen Unternehmen stammen (Einlagen der Eigentümer, Gewinnrücklagen, …) oder von anderen Kapitalgebern gegen Zinsen zur Verfügung gestellt werden (Kredite bei Banken, Anleihen, …). Die Eigenkapitalquote gibt einen Hinweis darauf woher das Geld stammt. Als einfache Regel kann man sich merken: je höher die Eigenkapitalquote, desto besser ist das Unternehmen finanziert.

Berechnung der Eigenkapitalquote

Dazu benötigen Sie eine aktuelle Bilanz des Unternehmens. Aus der Bilanz benötigen Sie zwei Kennzahlen die ganz leicht herauszulesen sind. Es ist die Gesamtsumme des Eigenkapitals und die Bilanzsumme. Die Formel zur Berechnung ist ganz einfach:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Bilanzsumme * 100%

Wie hoch muss die Eigenkapitalquote sein?

Es gibt darauf keine allgemeingültige Antwort. Es gibt sogar sehr solide Unternehmen wie z.B. Kellogg (Frühstücks) die eine sehr niedrige Eigenkapitalquote von 13% haben. Kellogg kann sich dies erlauben, weil es ständig und konstant Gewinne erzielt. Deshalb können sie das Risiko eingehen sehr viel Geld von fremden Kapitalgebern zu erhalten. Eine Quote von 13% wäre sehr gefährlich bei einem Industrieunternehmen, das stark von der Konjunktur abhängig ist. Grundsätzlich sollte gelten: je höher die Unsicherheit auf konstante Gewinne, desto höher muss die Eigenkapitalquote sein.

Meine Grundregeln:

  1. Quote größer als 30% (besser 40%)
  2. darunter wird nur investiert, wenn das Unternehmen konstante Gewinne schreibt und eine sehr starke Marktstellung besitzt
  3. Die Quote sollte sich nicht von Jahr zu Jahr verschlechtern, sondern konstant sein bzw. immer besser werden
Ist diese Kennzahl bei allen Unternehmen aussagekräftig

Leider ist dies nicht der Fall. Banken und Versicherungen können mit dieser Kennzahl nicht vernünftig bewertet werden. Bei Banken z.B. ist es ein Teil des Geschäftsmodells Geld auszuleihen und gegen höhere Zinsen wieder weiter zu verleihen. In solchen Fällen ist die Eigenkapitalquote keine sinnvolle Kennzahl. Mittlerweile sind auch Automobilhersteller zu einem bestimmten Anteil wie Banken zu betrachten, da sie für das eigene Finanzierungs- und Leasinggeschäft eine Bank innerhalb des Konzerns gegründet haben.

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