Atherton Tablelands – Queenslands grünes Hinterland

Atherton Tablelands – Queenslands grünes Hinterland

Nach rund drei Stunden Fahrt von Cairns in die Atherton Tablelands tauchten wir in eine für uns unerwartete Welt Australiens ein. Man stellt sich Australien, auf Basis der Bilder die wir immer gezeigt bekommen, karg und trocken vor. Doch dann taucht man in den Atherton Tablelands in eine grüne und lebendige Welt ein. Die Region erinnert sehr stark an Irland mit der Ausnahme, dass es trotz australischem Winter immer noch deutlich wärmer war als auf der irischen Insel.

Canopy Treehouses – unsere Unterkunft

Unsere Unterkunft war das Bower House auf dem Anwesen der Canopy Treehouses die sich mitten in einem in einem naturbelassenen Wald befinden. Dies war ein echtes Highlight, ein riesengroßes Haus mit tollen Zimmern, einer super Küche und vollkommen eingebettet in die Natur. Wir hatten ständig Besucher, angefangen bei verschiedenen Vögeln, einem Wallaby und dem Besuch eines Opossums am Abend.

Auf dem Gelände der Canopy Treehouses gibt es viel zu entdecken. Es gibt etliche Kilometer an Wanderwegen zu erlaufen um die heimische Flora und Fauna zu bestaunen. An einem Flusslauf gibt es unzählige Schildkröten die bereits auf ein wenig Nahrung warten. Mit ein wenig Glück zeigt sich der sehr scheue und seltene Helmkasuar.

Wie es der Zufall wollte durften wir dies erleben. Wir hatten gerade die Schildkröten gefüttert als sich, von uns unbemerkt, ein Helmkasuar angeschlichen hat. Es war ein sehr krasses Erlebnis (die Tiere sind größer als Menschen!), denn er kam bis auf einen Meter an uns heran um uns neugierig anzusehen. Da rutscht einem das Herz schon Mal kurz in die Hose. Ich hielt ihn mit meinem Rucksack auf Abstand. Ein Helmkasuar kann einem Menschen mit seinen messerscharfen Klauen durchaus gefährlich werden. Er war glücklicherweise überhaupt nicht aggressiv sondern einfach nur neugierig. Nach einer gefühlten Ewigkeit (ich vermute es war eine Minute…) ist er dann weitergezogen. Was für ein Erlebnis!

Besuch in Atherton

Bei unserem erstem Ausflug in den Tablelands statteten wir der Kleinstadt Atherton einen Besuch ab. Es gibt, offen gesprochen, nicht viel zu sehen in dem kleinen Ort mit knapp 7.000 Einwohnern. Dennoch ist eine Sehenswürdigkeit die 30-minütige Anreise auf jeden Fall wert und dabei handelt es sich um die sogenannten Crystal Caves. Es ist ein Museum das auf ca. 300qm Fläche eine tolle Auswahl an Kristallen und Fossilien ausstellt. Die Sammlung wurde von René und Nelleke Boissevain aus privater Hand aufgebaut.

Die Fossilien sind bis zu 385 Millionen Jahre alt und zeigen Einschlüsse von längst ausgestorbenen Tieren wie z.B. Muscheln. Manche Kristalle sind über zwei Meter hoch und glitzern in fantastischen Farben. Per Audioguide kann man die Ausstellung im eigenen Tempo genießen. Wir hatten zwei schöne Stunden im Museum und können einen Besuch nur empfehlen.

Waterfall Circuit mit Millaa Millaa Falls

An unserem letzten Tag in den Atherton Tablelands machten wir einen Ausflug zum Waterfall Circuit. Dies ist ein ca. 20km langer Rundweg bei dem man an drei Wasserfällen vorbeikommt. Der berühmteste ist der Millaa Millaa Wasserfall. Manche sagen es sei der schönste Wasserfall Australiens. Als Kontinentaleuropäer ist man in Sachen Wasserfälle durchaus verwöhnt, darum sollte man nicht zu viel erwarten. Trotzdem ist der Wasserfall idyllisch gelegen und sehr schön. Man kann dort auch schwimmen gehen. Im australischen Winter und bei 15 Grad Celsius im Regen hatten wir allerdings kein Interesse.

Danach ging es weiter zu den Zillie Falls. Es ist ein etwas versteckter Ort zu dem man einen engen und durchaus schwer zu gehenden Pfad für einige Minuten entlang wandert (zumindest bei Regen). Der Ausblick auf den Wasserfalls entschädigt dann aber für die “Strapazen”. Als kleines “Zuckerl” schwamm ein sogenannter Platypus am Fuß der Wasserfalls entlang, im Deutschen besser bekannt als das Schnabeltier. Wir hatten wirklich Glück, denn die Beobachtung eines Schnabeltiers ist eher selten. Leider hatte ich heute auf mein großes Objektiv verzichtet, weshalb ich die Begegnung nicht fotografisch festhalten konnte.

Fazit

Wir hatten letztlich nur drei volle Tage Zeit in den Atherton Tablelands und ich denke dafür haben wir viel erlebt. Besonders die Begegnungen mit den heimischen Tieren haben uns beeindruckt. Die Tier- und Pflanzenwelt Australiens ist einfach ganz anders als unsere Welt zu Hause. Wir sind sehr dankbar, dass wir dies erleben durften.

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