Starker Regen und Sturmböhen – was für ein sch…
Heute sollte ich erfahren was es bedeutet richtig schlechtes Wetter auf dem Albsteig zu haben. Bisher hat es an zwei Drittel aller Tage in irgendeiner Form geregnet. Das war auch nicht toll aber ich hatte Glück, dass ich bei Gewittern nie unterwegs sein musste. Die Regenschauer waren bisher meist leicht, aber heute sollte dies ganz anders sein.
Gleich 30 Minuten nach Beginn der Etappe fing es an zu regnen und der Regen wurde immer stärker. Dazu kam noch der auffrischende Wind und gerade auf den ungeschützten Gipfeln und am Albtrauf war der Wind richtig stürmisch. Starker Regen der vom stürmischen Wind auf den Körper gepeitscht wird: was für eine üble Kombination. Meine Regenjacke tat gute Dienste, aber dem eiskalten Wind konnte sie auch nicht ganz von mir abhalten. Zudem hatte ich meine Regenhose beim letzten Besuch meiner Frau aus dem Gepäck genommen. Bisher hatte ich sie nicht wirklich benötigt und ich dachte das bleibt so. Letztlich war das eine schlechte Idee die ich heute bereute.
Ankunft in Ratshausen – erstmal Socken auswinden
Der starke Regen hielt ungefähr vier Stunden bis kurz vor Ratshausen an. Bis dahin war ich komplett durchnässt (bis auf den Oberkörper) und auch ein wenig unterkühlt. Mit jeden Schritt konnte ich hören wie das Wasser in meinen Schuhen stand. Wie froh man darüber sein kann, dass es zu regnen aufhört. In Ratshausen nutzte ich dann an einem Bänkchen die Gelegenheit, um meine komplett im Wasser stehenden Socken auszuwinden und meine Schuhe ein wenig zu trocknen. Schließlich wollte ich das üble Geräusch bei jedem Schritt abstellen und schauen, dass ich nicht zu stark auskühle. Nach einem kleinen Mittagssnack ging es dann weiter in Richtung Lemberg.
Auf den Lemberg
Der Lemberg ist der höchste Punkt in der gesamten Schwäbischen Alb mit 1016m. Der Weg dorthin ist sehr schön und interessant. Man kommt auch an der ehemaligen Burg Oberhohenberg vorbei. Von der Ruine ist zwar nicht mehr viel zu sehen, trotzdem gibt es Infotafeln die den historischen Hintergrund der Burg erklären. Nach gut 25km stehe ich dann überglücklich auf dem Lemberg. Dort gibt es einen Aussichtsturm mit einer tollen Aussicht in alle Richtungen. Die 33 Extrameter sollte man unbedingt auf sich nehmen und die Aussicht genießen.
Übernachtung in Gosheim
Nach Gosheim ist es zum Glück nicht mehr weit, denn ich bin echt fertig von der heutigen Etappe. Dennoch bin ich super gut gelaunt, denn ich bin schon auch ein wenig stolz die Etappe unter solchen Bedingungen gemeistert zu haben. Es erfordert einen eisernen Willen und Durchhaltevermögen und dann darf man auch mal stolz auf sich sein.
Übernachtet habe ich im Gasthaus Krone. Auch hier wieder das gleiche Bild wie bei anderen Gasthöfen. Sehr nette Gastgeber und die Zimmer sind sauber und gut geeignet für eine Übernachtung, auch wenn das Mobiliar nicht mehr dem neuesten Stand entspricht. Aber für gut 30,-€ inklusive Frühstück darf man auch wirklich nicht mehr erwarten. Ich habe mich auf jeden Fall sehr wohl gefühlt und würde dort wieder übernachten.
Gesamtbewertung der Albsteig Etappe 15
Die Etappe war natürlich auch aufgrund des besonderen Wetters allein schon ein Abenteuer. Natürlich hatte ich ein wenig Pech, dass es auf einigen Aussichtspunkten aufgrund des Wetter keine Aussicht gab. Bei normalen Wetterbedingungen wäre die Etappe traumhaft schön. Viele Aussichtspunkte laden zum Verweilen ein und dazu gibt es auch noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den Steinbruch am Plettenberg. Außerdem ist das Wegprofil sehr abwechslungsreich weshalb es auf der Etappe immer spannend bleibt. Somit gibt es 4 von 5 Sterne. Eventuell hat die Etappe bei gutem Wetter auch 5 Sterne verdient.
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