Albsteig (HW1) – 16 Tage Wandern auf der Schwäbischen Alb
Blick auf Lichtenstein und das Schloss

Albsteig (HW1) – 16 Tage Wandern auf der Schwäbischen Alb

Der Albsteig (HW1 oder auch Schwäbische-Alb-Nordrandweg genannt) ist ein Fernwanderweg den ich zunächst nur schwierig einschätzen konnte. Auf der einen Seite gilt er bei bei erfahrenen Fernwanderern wie Christine Thürmer als einer der schönsten Fernwanderwege Deutschlands. Auf der anderen Seite stehen in den sozialen und sonstigen Medien andere Fernwanderziele im Vordergrund wie zum Beispiel der Rheinsteig oder der Westweg im Schwarzwald.

Als geborener (bayerischer) Schwabe liegt der Albsteig ganz in meiner Nähe. Ein Blick auf die Route zeigte mir aber ganz schnell, dass ich die meisten Orte noch nie in meinem Leben besucht hatte und das obwohl wir meist nur eine Autostunde entfernt wohnen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den gegebenen Reiseeinschränkungen wollte ich in Deutschland bleiben und habe mich dann letztendlich entschieden den Albsteig zu gehen.

Meine Hauptgründe für den Albsteig waren:

  • Abwechslungsreiche Strecke mit vielen Sehenswürdigkeiten
  • Herausforderndes aber nicht zu schwieriges Streckenprofil
  • Dauer: mindestens zwei Wochen und 300km
  • Tolle Aussichtspunkte
  • Einfache Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Besuche meiner Familie sind möglich ohne stundenlange Anreise

Ende Juni ging es los und ich habe meine Wahl nicht bereut auch wenn das Wetter schlecht war. Denn an 12 von 16 Tagen hat es geregnet. Die Wege waren dementsprechend nass und matschig und auf dem teilweise felsigen Untergrund musste man immer konzentriert bleiben um nicht wegzurutschen. Aber das ist Natur und es ist auch gut, dass man es nehmen muss wie es kommt. Genau wegen solchen Herausforderungen geht man schließlich auf Wanderschaft.

Was den Albsteig aus meiner Sicht so besonders macht, sind die unzähligen Ruinen, Burgen und Schlösser die entweder auf dem Weg liegen oder auf die man von tollen Aussichtspunkten sehen kann. Obwohl ein Naturpanorama schon toll ist, so wird die Aussicht nochmals aufgewertet wenn man dabei auch noch eine Burg oder Ruine im Blick hat.

Recherche und Vorbereitung

Lange Wochenenden mit stundenlanger Recherche liegen hinter mir um mich möglichst gut auf meine erste Fernwanderung vorzubereiten. Bevor ich aufbreche möchte ich gut vorbereitet sein, denn es gibt schließlich tausend Dinge zu bedenken und ich möchte ja möglichst wenig Anfängerfehler machen. Wenn man mal unterwegs ist, wird es sehr schwierig etwas zu korrigieren.

Wo soll ich übernachten und muss man vorab reservieren? Nehme ich ein Zelt mit oder bleibe ich nur in Pensionen, Hotels und Wanderheimen. Welche Übernachtungsmöglichkeiten sind wegen der Pandemie oder aus anderen Gründen geschlossen? Wie schwer ist der voll gepackte Rucksack? Sind 13kg zu viel? Wie weit komme ich denn täglich und wie viele Etappen benötige ich am Ende?

Verwendete Literatur vor und während der Reise:

  • Wanderführer aus dem Rother Verlag „Albsteig: Nordrand-Weg (HW 1) – von Donauwörth bis Tuttlingen“ –> ISBN-10: 3763344721
  • Leporello Wanderkarte „Albsteig (HW1), Schwäbische Alb-Nordrandweg, Donauwörth – Tuttlingen“ –> ISBN-10: 3899207408

Ich kann beide Bücher/Karten absolut weiterempfehlen. Zuerst ist der Rother Wanderführer für die Vorbereitung unglaublich hilfreich. Gerade bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten gibt der Wanderführer Tipps die man bei der Eigenrecherche nicht immer findet. Im Rother Wanderführer ist der Albsteig in 27 Etappen aufgeteilt. Dies sieht zunächst sehr seltsam aus, da die meisten anderen Tourenplanungen von 16-22 Etappen ausgehen. Mittlerweile kann ich sagen, dass die Einteilung in mehr Etappen sehr nützlich ist. Das Buch zeigt dadurch schlichtweg mehr Optionen auf die man bei Bedarf nutzen kann. Oder man macht es wie ich und kombiniert zwei Etappen des Buchs zu einer Etappe.

Die Leporello Wanderkarte ist im praktischen Gebrauch während der Reise super hilfreich. Ich hatte sie in einer Tasche meiner Wanderhose immer griffbereit. Sie ist wetterfest und hilft bei der Orientierung wenn man eine Wegmarkierung verpasst hat. Auf der Schwäbischen Alb kann man sich nicht darauf verlassen immer Handyempfang zu haben, deshalb ist eine Papieralternative zu empfehlen. Zudem bin ich einfach ein Mensch der gerne eine Papierkarte verwendet. Ich bin damit einfach schneller und effizienter als mit Karten auf dem Handy.

Webseiten zur Recherche

Etappenübersicht

EtappeVonNachkmAuf (hm)Ab (hm)WertungHighlight
1DonauwörthHarburg21,0279273***Burg Harburg
2HarburgSchweindorf26,8449258***Wildschweingehege vor Schweindorf
3SchweindorfKapfenburg26,4538518****Bopfingen / Ipf
4KapfenburgUnterkochen15,9181364*Kocherursprung
5UnterkochenLauterburg16,4447243**Volkmartsberg
6LauterburgWeißenstein25,8630825*****Ruine Rosenstein und Stadt Heubach
7WeißensteinSchlat26,1654732****Wasserberg
8SchlatWiesensteig21,5590573***Fuchsberg
9WiesensteigOwen20,5454786****Ruine Reußenstein, Burg Teck
10OwenBad Urach22,0654442**Ruine Hohenneuffen
11Bad UrachStahleck22,0645412***Rutschenfelsen
12StahleckGenkingen20,7492424*****Schloss Lichtenstein
13GenkingenJungingen30,5726867***Bolberg
14JungingenLaufen25,6656631****Aussichten auf Burg Hohenzollern
15LaufenGosheim27,01.088878****Lemberg und Plettenberg
16GosheimTuttlingen26,1236428***Klippeneck
Gesamt3748.7198.654
Etappenübersicht

Auf weitere Details wie z.B. Einzeletappen, Übernachtungen, Logistik, Packliste werde ich in weiteren Blogartikeln eingehen.

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