Albsteig (HW1) Etappe 7: Weißenstein bis Wasserberg / Schlat

Albsteig (HW1) Etappe 7: Weißenstein bis Wasserberg / Schlat

Weißenstein

Es ist wie verhext, irgendwie lässt mich der ständige Regen auf dem Albsteig nicht los. Auch heute startete der Tag mit einem “Geschenk” vom Himmel. Glücklicherweise nieselte es nur. Ich sollte mich nicht beschweren denn es könnte ja auch viel mehr regnen. Gleich nachdem ich Weißenstein verlasse ging es hinauf zum Albtrauf und zum Aussichtspunkt Messelstein. Was für eine tolle Aussicht sich mir hier auf die Stadt Donzdorf und ihre Umgebung bot.

Weiterhin begegne ich auf meiner Tour nur wenigen Menschen. Heute aber traf ich einen Jäger der gerade mit seinen beiden Hunden unterwegs war. Ich begleitete ihn ein wenig und er erzählte mir von der Ausbildung seines Welpen und von seinen Camping Erlebnissen bei schlechtem Wetter. Zu Beginn seiner Ausbildung hatte er noch keine Wohnung bekommen und musste die ersten drei Wochen im September und Oktober in der Nähe seiner Schule auf dem Campingplatz zelten. Die Wochen waren wohl sehr hart da er damals auch sehr schlechtes Wetter hatte. Ich beschwere mich tatsächlich besser nicht mehr über mein Luxusproblem mit dem Wetter auf meiner Tour.

Noch immer beeindruckt vom Messelstein ging ich weiter am Albtrauf entlang und schon eröffneten sich mir weitere tolle Eindrücke der Schwäbischen Alb. Vorbei geht es an einem Startplatz für Drachenflieger und dann weiter zum Aussichtspunkt Rötelsteine. Und wieder erwartete mich eine tolle Aussicht. Ich war wirklich froh, dass die Regenwolken hoch genug hingen, so dass der Blick ins Tal nicht durch sie getrübt wurde.

Nach kurzer Zeit komme ich am Naturfreundehaus Immenreute vorbei das aber heute geschlossen hat. Kein Problem, denn ich wollte ohnehin meine Mittagspause erst in Gingen an der Fils machen. Die Kuchalb und den nächsten Aussichtpunkt am Hohenstein nehme ich noch mit bevor es wieder ins Tal nach Gingen an der Fils geht.

Gingen an der Fils

Der Abstieg nach Gingen an der Fils ist zwar technisch nicht schwierig, er zieht sich dennoch in die Länge denn Gingen an der Fils liegt, für die Verhältnisse der Schwäbischen Alb, sehr tief im Tal. Am Bahnhof angekommen gönne ich mir ein kurzes Päuschen um zu recherchieren von welchen Supermarkt ich meine Vorräte am besten wieder auffüllen kann. Weil ich keine großen Umwege gehen möchte bleibt mir eigentlich nur eine Wahl und das ist der Netto-Discount.

Es ist immer wieder spannend zu sehen wie die Menschen in den Orten mich beobachten. Es scheint sie sehen nicht allzu oft einen Wanderer mit einem sehr großen 60L Rucksack auf dem Rücken. Ich würde manchmal gerne wissen, was sie über mich denken. Ich vermute sie denken ich bin eher einer von der verrückten Sorte. Wer sollte sonst mit einem so großen Rucksack auf Wanderschaft sein der nicht wie ein Obdachloser Mitbürger gekleidet ist. Wenn sie wüssten, dass ich wahrscheinlich eher dem typisch deutschen Standardmenschen entspreche als sie selbst.

Mit vollem Magen und dem nötigen Proviant an Snacks und Wasser geht es weiter in Richtung Wasserberghaus und meinem heutigen Ziel Schlat.

Auf den Wasserberg

Eigentlich sollte der Wasserberg mein Etappenziel heute sein, doch leider ist eine Übernachtung nicht möglich. Morgen ist Ruhetag und deshalb können sie heute keine Wanderer zum Übernachten aufnehmen. Schade, denn der Wasserberg und das Wasserberghaus liegen wirklich toll und ich hätte mit Sicherheit fantastische Bilder vom Sonnenuntergang machen können. Sonnenuntergang? Ja, tatsächlich hatte sich das Wetter gebessert und am Abend kam sogar die Sonne raus. Unglaublich aber wahr…

Nachdem Gingen an der Fils sehr tief liegt bedeutet dies natürlich, dass auch der nächste Aufstieg etwas länger ist. Auf den Wasserberg zu gelangen ist trotzdem gut machbar denn der Weg ist selten sehr steil und die Wege gut begehbar trotz des Regens der letzten Tage. Die Beine wurden langsam müde und so langsam war ich dann doch froh als ich auf den letzten Kilometern Richtung Schlat war. Die Sonne schien und ich hatte gute Laune denn die heutige Etappe war wirklich schön.

Tipps

  • Freut euch auf die tollen Aussichtpunkte wie den Messelstein oder den Wasserberg und nehmt einen Fotoapparat mit. Die Ausblicke vom Albtrauf in die Ferne müssen festgehalten werden!
  • Gingen an der Fils ist ein guter Ort zum Auffüllen der Vorräte, denn davor und danach gibt es kaum Möglichkeiten dazu.
  • Achtet auf die Öffnungszeiten der Wanderheime oder Naturfreundehäuser. Ich war an einem Montag unterwegs und konnte somit nicht im Naturfreundehaus Immenreute einkehren oder im Wanderheim Wasserberghaus übernachten.

Übernachtung in Schlat

Genächtigt habe ich im Rommentaler Burgstüble. Zunächst war ich nicht sehr glücklich mit der Tatsache, dass ich ein vergleichsweise teures Zimmer (64,-€ mit Frühstück) gebucht hatte. Ich wollte ja ursprünglich im Wanderheim Wasserberghaus übernachten. Im Nachhinein bin ich aber sehr glücklich damit gewesen. Das Burgstüble bietet geräumige und saubere Zimmer und hat ein angeschlossenes Restaurant. Zum Abendessen gab es für mich leckere Bratkartoffeln mit Spiegelei und am nächsten Morgen ein ebenso leckeres Frühstück.

Der Gastgeber bot mir sogar noch einen besonderen Service an. Er würde mich wieder zurück zum Albsteig fahren, so dass ich mir die gut zwei km von Schlat zum Albsteig ersparen könnte. Nach ein wenig zögern nahm ich das Angebot dankend an denn die nächste Etappe wird wieder sehr lang sein. Hiermit will ich mich nochmal herzlich für die Gastfreundlichkeit und das nette Gespräch herzlichen bedanken.

Gesamtbewertung der Albsteig Etappe 7

Ich will mich gar nicht mehr wiederholen, deshalb fasse ich mich kurz: tolle Ausblicke und eine abwechslungsreiche Route führen zu sehr guten 4 von 5 Sternen.

This Post Has One Comment

Kommentar verfassen

Close Menu