Outback Tour – Uluru und Kata Tjuta
Uluru - Australien

Outback Tour – Uluru und Kata Tjuta

Die Must-Do´s des Red Center gepaart mit Abenteuer-Camping

Nach der Großstadt Sydney begaben wir uns auf unserer Rundreise nun ins andere Extrem: Wir nahmen an einer Outback-Tour (Tourbeschreibung des Anbieters) teil. In einer Reisegruppe mit 16 Personen und einem Neuseeländischen Guide, den nichts aus der Ruhe brachte, waren wir tagsüber in einem nicht mehr taufrischen Allrad-Reisebus (das trifft es nicht genau, aber das Gefährt ist schwer zu beschreiben) unterwegs. Die Nächte verbrachten wir in Camps mitten in der Australischen Einöde.

Anreise

Der Flug von Sydney zum Flughafen Yulara (Ayers Rock) dauert ca. 4 Stunden. Hier ist zu beachten, dass es nur wenige Flüge am Tag gibt und bei Bedarf sehr zeitig gebucht werden muss. Auch hier hatte unser Reiseveranstalter Travel Essence wieder sehr gute Arbei geleistet. Wir hatten einen guten Flugpreis bekommen da die Airline Cathay Pacific eine Kooperation mit Virgin betreibt, die als einzige neben Quantas diesen Flug anbietet. Beim Aussteigen betritt man eine völlig andere Welt: Im Gegensatz zu Sydney kommt einem der Flughafen eher wie eine Turnhalle vor. Draußen vor den Türen gibt es nichts als rote Erde, trockene Bäume und seeeeehr viel Landschaft. Gleich der erste Eindruck ist beeindruckend! Direkt vor der Ankunftshalle wartete auch schon unsere Reisegruppe auf uns und nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es direkt los zum nur ca. 10 km entferenten Uluru (Ayers Rock).

Am Uluru

Die Planung des Tages war gelungen, da nur sehr wenig Zeit ungenutzt blieb, und wir ja auf dem Flug eine Erholungspause hatten. Im Nationalpark angekommen begaben wir uns zunächst in Besucherzentrum und hatten hier eine gute Stunde Zeit, die sehr anschaulich dargestellte Geschichte der Aboriginals und des heiligen Berges Uluru zu entdecken. Es gibt hier auch ein kleines Café, Toiletten und ein paar Läden, in denen Kunst und Souveniers verkauft werden. Alles im Besucherzentrum wird von den Aboriginis selbst betrieben und gewartet. Wir wurden auch nochmals darauf hingewiesen, niemals ohne Wasser im Outback unterwegs zu sein und die Gelegenheit, hier unsere Flaschen aufzufüllen, warzunehmen.

Anschließend fuhren wir direkt zum Berg. Bereits im Näherkommen wurden Kameras gezückt, da es einfach ein erhebender Anblick ist. Die Farben des Himmels, des Felsens und des Sandes spielen perfekt zusammen und man muss einfach hinsehen. Unser Guide bereicherte uns hier bereits mit einigen Fakten, stellte uns aber am Berg dann eine Aborigini und eine Übersetzerin vor, die uns einige besondere Stellen des Uluru, z.B Höhlenzeichnungen und die einzige Wasserstelle zeigten und mit einigen einheimischen Legenden und Weisheiten näherbrachten. Auch traditionelle Werkzeuge und Lebensart der Aboriginis kamen hier nicht zu kurz.

Wanderung um einen Teil des Berges

Danach machten wir eine ca. 45 min. dauernde Wanderung entlang des Uluru. Sie ging bis zu der Stelle, an der es zu dieser Zeit noch erlaubt war, den Uluru zu besteigen. Keiner aus unserer Gruppe verspürte danach ein Bedürfnis, da uns vorher auch erklärt worden war, das das a) gefährlich, b) schlecht für die Umwelt und c) respektlos gegenüber der Religion der Einheimischen ist. Seit 01. November 2019 ist es sowieso gesetzlich untersagt, weshalb natürlich im August 2019 der run auf dieses Erlebnis (und das daraus resultierende Foto) besonders hoch war.
Noch eine kurze Anmerkung: Die Wanderung ging entlang der sogenannten “Frauenseite ” des Berges. Hier weisen Tafeln darauf hin, dass Fotografieren nicht gestattet ist. Wer das möchte, sollte deswegen die längere Wanderung auf die andere Seite ins Auge fassen.

Sunset am Uluru – Das war klasse!

Letzte Station des Tages vor unserem ersten Abend im Camp war die Beobachtung des Sonnenuntergangs mit dem Uluru als Kulisse. Wir fuhren auf eine kleine Anhöhe nicht weit entfernt, und während die passionierten Fotografen Ihre Stative aufbauten, baute der Rest der Gruppe einen kleinen Imbiss auf. Tatsächlich war das unser Tages-Highlight. Das Licht, die Stimmung und der Blick waren wirklich phantastisch. Auch wenn wir dort nicht die einzigen waren, kam es einem trotzdem so vor. Auch, das wir fast eine Stunde dort verbrachten konnte am Ende keiner glauben. Es passte einfach alles und der Imbiss mit Säften, Sekt und Knabbereien hat das Ganze noch abgerundet.

Abenteuercamping im Outback

Grundsätzlich hieß es ab jetzt: Kein WLAN, kein mobiles Netz, kaum Zivilisation! Vor allem unsere Teenager hatten damit echt zu kämpfen! Jeder, der eine solche Tour plant, sollte sich auf einige Unbequemlichkeiten einstellen und sich dessen auch bewußt sein, damit die Tour ein Erfolg werden kann. Wenn man im Australischen Winter dort ist, so wie wir, wird es Nachts im Zelt oder unter freiem Himmel empfindlich kalt und auch tagsüber ist es nicht wirklich warm, außer an windgeschützten Stellen. Wir haben echt viel gefroren. Die Sonneneinstrahlung ist trotzdem sehr stark und man benötigt Sonnencreme und auf jeden Fall einen Hut!

Die Camps unseres Tourveranstalters Wayoutback hatten alle ein Aufenthaltszelt in dem gemeinsam gekocht und gegessen werden konnte (oder unter freiem Himmel), es gab überall Toiletten und Duschmöglichkeit, eine große Feuerstelle, und immer die Möglichkeit im Swag am Feuer, oder in einem Zelt zu schlafen. Das Essen war viel besser als gedacht. Hier nochmal ein Kompliment an unseren Guide, der auch auf Tour immer mal Obst, Kekse oder Riegel aus dem Hut zauberte!

Leider war es mit dem Schlafen eher nicht so gut wie gedacht. Da war erstens die Kälte, aber auch die Feldbetten oder die Übernachtung am Feuer war zum Teil echt unbequem. Gerade für ältere Teilnehmer (bei uns ein Ehepaar über 70) war dies ein echter Minuspunkt. Aufgestanden wurde immer noch vor Sonnenaufgang ca. 5:45 Uhr. Das war nötig, damit innerhalb einer Stunde alle mit Frühstück und dem Zusammenpacken des Gepäcks fertig zur Abfahrt waren. Es ist hierbei daran zu denken, dass es stockdunkel ist und es kein Licht gibt außer der Stirnlampe, die jeder von uns dabei hatte. Wir waren darauf nicht wirklich vorbereitet und vor allem die Mädels haben darüber sehr gemeckert.

Die Duschmöglichkeiten waren in Ordnung und genau so wie in einem Camp mitten im Nirgendwo erwartet. Vor allem loben muss man aber die gut durchdachte Tour und die gute Betreuung durch Wayoutback und unseren Guide. Wir haben in den vier Tagen sehr viel gesehen und haben uns immer sehr gut betreut gefühlt. Danke nochmal hierfür! Für Leute, die bereit sind den ständigen roten Sand in den Schuhen und die oben genannten Unbequemlichkeiten mit Humor zu nehmen, kann man diese Tour nur empfehlen!

Kata Tjuta erkunden

Am zweiten Tag brachen wir früh auf um uns den zweiten heiligen Berg anzusehen. Kata Tjuta liegt eine gute Autostunde vom Uluru entfernt und zeichnet sich für uns auch dadurch aus, dass es touristisch weit weniger erschlossen ist als der Uluru. Dort gibt es nur einen Parkplatz mit Toiletten (ich betone das immer, da man mitten im Outback jede Möglichkeit zum Toilettengang nutzen sollte, da man nie weiß, wann sich die nächste ergibt…), aber kein Besucherzentrum.

Die Wanderung führt durch das “Valley of the Winds”, das seinen Namen zurecht hat, direkt durch die diversen Felsformationen. Auch hier gibt es Möglichkeiten, das Trinkwasser (Kapi in der Sprache der Aboriginals) aufzufüllen. Dieses schmeckt aber stark nach Chlor. Man muss hier allerdings auf gutes Schuhwerk achten und sollte konditionell nicht zu schwach sein, da die Wanderung anstrengender ist als um den Uluru. Es ist ein wunderbares Erlebnis hier zu wandern und die vielen faszinierenden Ausblicke zu erleben.

Fotografen finden hier viele tolle Motive und die Möglichkeit Bilder zu machen, die nicht schon in jedem Reiseprospekt zu sehen sind. Das gilt übrigens auch für den Rest des Red Centre, da meistens ja nur der Uluru als Hauptmotiv dient, was in unseren Augen leider der Vielfalt des Gebietes nicht gerecht wird. Es lohnt sich daher, hier etwas Zeit mitzubringen und nicht nur den Berg anzusehen, sondern auch zu wandern.

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