Kapfenburg und immerzu Wald

Gestärkt mit einem tollen Frühstück in der Kapfenburg Oase wanderte ich los in Richtung Unterkochen. Die Gastgeberin warnte mich bereits vor, dass der heutige Weg eher langweilig wird. Im Nachhinein betrachtet kann ich ihr dabei nur zustimmen. Kurz zusammengefasst bietet der Weg einen schönen Anfang, ein schönes Ende und dazwischen gestaltet er sich sehr eintönig.

Zunächst ging es durch Hülen zurück auf den offiziellen Albsteig. Nördlich von Hülen durfte ich nochmals einen wunderschönen Blick auf die Kapfenburg genießen. Nun folgt der Albsteig einem teilweise geteerten Weg in Richtung Westen in den Wald. Den Wald werde ich bis Oberkochen nicht wirklich wieder verlassen. Obwohl Waldwege auch ihren Charme haben, so hatte mich dieser Pfad nicht vom Hocker gehauen. Es waren meist Schotterwege die kaum Abwechslung und spannende Ausblicke anzubieten hatten. Ich nutzte die Zeit im Wald um einige Fotos von Flora und Fauna zu machen.

Endlich Abwechslung – der Kocherursprung

Zum Abschluss der Etappe gelangt man kurz vor Oberkochen an den Kocherursprung und dabei handelt es sich um einen sehr sehenswerten Ort. Nach der langen Zeit im Wald bot der Kocherursprung eine willkommene Abwechslung. Man wandert eine Zeit lang direkt am Flüsschen entlang. Da ich an einem Werktag (Freitag) unterwegs war hatte ich den Kocherursprung fast ganz für mich alleine. Seitdem ich auf dem Albsteig unterwegs bin kann ich mich in Sachen Besucheransturm auf die Wanderwege nicht beschweren. Bisher war ich nur an Werktagen unterwegs und bin kaum einem Menschen begegnet. Ich bin gespannt wie es am kommenden Wochenende sein wird und ob die Wege dann überlaufen sind. Zudem sah ich noch keinen Fernwanderer der auf dem Albsteig entweder in meine oder in der Gegenrichtung unterwegs war.

Es blieb bisher bei einer Begegnung mit Fernwanderern und zwar mit einem Pärchen das auf der Via Romea unterwegs ist. Ich traf die beiden mitten in einem Regenschauer. Sie sprachen mich an und wir tauschten uns aufgrund des Regens nur kurz aus. Das Pärchen hat noch einen weite Strecke vor sich, denn die Via Romea führt noch bis nach Rom inklusive Alpenüberquerung.

Neue Wegführung des HW1

Obgleich es immer wieder geänderte Wegführungen auf dem HW1 gibt, so empfand ich es auf dieser Etappe ein wenig seltsam. Ich habe nicht bis in letzte Detail recherchiert, aber es sieht für mich aus als sei die Route deutlich kürzer worden. Anstatt eine Schleife Richtung Aalen zu laufen führt die Strecke nun direkter durch den Wald in Richtung Unterkochen.

Auf meiner Karte gab es auf der alten Wegführung einen Aussichtspunkt Richtung Aalen. An diesem kommt man nun nicht mehr vorbei und ich verstehe noch nicht was die geänderte Wegführung an Vorteilen bringt. Schade denn ich bin der neuen Wegführung gefolgt und habe es im Nachhinein bereut. Dies ist natürlich eine sehr subjektive Wahrnehmung da ich die alte Strecke nie gesehen habe.

Tipps

• kurze und einfache Etappe (schafft man locker in 5 Stunden mit kleinen Pausen)
• die Etappe bietet keine Möglichkeit zur Einkehr (Lunchpaket mitnehmen oder bis Unterkochen Geduld haben)
• eventuell ist die alte Wegführung auf dieser Etappe eine gute Alternative (Feedback willkommen)

Übernachtung in Unterkochen

Übernachtet habe ich im Gasthaus Stütz in Unterkochen. Es liegt direkt am Albsteig und bietet ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis. Ich durfte mein Zimmer bereits früh beziehen und nutzte die Zeit um meine Wanderhose, zwei T-Shirts und Unterwäsche zu waschen. Gerade die Hose hatte es nötig. Nach all den Regenfällen in den letzten Tagen sind die Wege sehr nass und matschig und dies hinterließ deutliche Spuren an meiner Hose. Ich sollte aber in den kommenden Tagen lernen, dass eine dreckige Hose auf meiner Wanderung der Dauerzustand und keine Ausnahme ist.

Gesamtbewertung der Albsteig Etappe 4

Für mich persönlich ist es immer gut zu wissen, was einen auf der Etappe erwartet. Dann kann ich meine Erwartung anpassen, sollte die Etappe landschaftlich nicht ganz so interessant sein. Somit wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Ich wusste heute wird es landschaftlich eher langweilig sein und so war es letztendlich auch. Deshalb gibt es von meiner Seite heute nur 1 von 5 Sterne. Als Tagesausflug ist die Etappe nicht zu empfehlen, dafür bietet sie nicht genug. Die Kapfenburg und der Kocherursprung sind dennoch interessante Orte die es zu besuchen lohnt.