Die Anreise (und natürlich habe ich etwas vergessen…)

Als heimischer Schwabe gestaltete sich die Anreise zum Startpunkt des Albsteig für mich natürlich sehr einfach. Meine Frau fuhr mich kurz zum Bahnhof Leipheim und von dort aus sind es dann nur knapp 50 Minuten mit der Bahn nach Donauwörth. Kurz bevor es losgeht war ich natürlich ständig am überlegen was ich denn vergessen haben könnte. Wie bei jeder Reise musste es so sein, dass ich etwas vergesse auch wenn es noch so unwichtig ist. Und es kam wie es kommen musste.

Meinen Rucksack packte ich im Auto auf den Rücksitz. Meine Trekkingstöcke hatte ich Tage zuvor bereits in das Auto gelegt um sie auf keinen Fall zu vergessen. Diese hatte ich aber in den Kofferraum gelegt. Und was passiert natürlich: ich steige aus und nehme selbstverständlich meinen Rucksack vom Rücksitz und kontrolliere genau nichts vergessen zu haben. An alles wird gedacht, nur nicht an den Kofferraum und somit lasse ich meine Trekkingstöcke im Auto liegen. Ich bin ein Dummkopf, mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ansonsten verlief die Anreise mit dem Zug ganz entspannt und ich kam pünktlich in Donauwörth an. Nun musste ich mich natürlich erstmal um Ersatz für meine vergessenen Stöcke kümmern. Die Stöcke sind nämlich nicht nur eine Unterstützung beim Wandern, sondern auch notwendig um das Zelt aufzubauen. Glücklicherweise lag ein Sportfachgeschäft direkt auf dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt. Die Gelegenheit nutzte ich gleich und kaufte mir Trekkingstöcke. Letztendlich war dies gar nicht so tragisch, denn meine vergessenen Stöcke waren nur geliehen und somit besitze ich nun eigene Stöcke. Auch nicht so schlecht für die Zukunft…

Die ersten Kilometer von Donauwörth nach Wörnitzstein

Der Albsteig (HW1) startet in Donauwörth in der Innenstadt und ist markiert mit einer Tafel des Schwäbischen Albverein (siehe Bilder). Von nun an wird mich das rote Dreieck als Wegmarkierung für mehr als 360km leiten. Zuerst geht es entlang eines Parks in Richtung Norden aus der Stadt um dann entlang der Wörnitz nach Wörnitzstein zu gelangen.

Die Etappe ist technisch und konditionell recht einfach zu bewältigen. Ich wusste bereits vorab, dass auf der Wegstrecke dieser Etappe keine besonderen Highlights zu erwarten sind. Entlang der Wörnitz ist es schön zu laufen, es reißt einen aber nicht vom Hocker. Dennoch ist es eine super Einstiegsetappe für den Albsteig um sich an das Laufen und den Rucksack zu gewöhnen. Gerade zu Beginn einer Fernwanderung sollte man zu Beginn nicht an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gehen.

Harburg

Von Wörnitzstein geht es dann durch ein größeres Waldgebiet und die ersten Hügel in Richtung Harburg, woraufhin bereits die Burg Harburg in Sichtweite kam. Sie thront auf dem kleinen Städtchen Harburg und ist wirklich imposant und toll erhalten. Es war erst 15 Uhr und somit nutzte ich die Chance die Burg zu besichtigen. Zuerst erkundete ich das Burggelände auf eigene Faust und schaute mir die kleinen Ausstellungen z.B. eine Sammlung Zinnsoldaten an. Danach nahm ich an einer Führung teil um auch die Innenräume zu sehen und mehr von der Geschichte der Burg zu erfahren.

Es war definitiv eine gute Idee die Burg zu besichtigen. Ich kann nur empfehlen die Etappe so zu planen, dass genug Zeit bleibt die Burg zu besuchen. Während wir die Führung genossen, fing draußen ein heftiges Unwetter an zu toben. Es war aufregend diese Naturgewalt in einem solch alten auf einem Hügel gebauten Gebäude zu erleben. Man kann sich dann noch besser vorstellen wie solche Naturgewalten im Mittelalter gewirkt und die Menschen beeinträchtigt haben müssen. Nach der Führung wollte es nicht mehr aufhören zu regnen und somit hieß es zum ersten Mal die Regenklamotten auszupacken und die letzten Kilometer zum Hotel im starken Regen zu gehen. Nach gut 10 Minuten bin ich dann, trocken Dank meiner Regenklamotten, im Hotel angekommen.

Übernachtung in Harburg

Übernachtet habe ich im Hotel Gasthof zum Goldenen Lamm. Das Hotel liegt sehr zentral in der Stadtmitte an der Wörnitz. Die Einzelzimmer gibt es ab 48,- € / Nacht. Die Gastgeber sind sehr nett und zuvorkommend. Das Zimmer war sauber und gepflegt und ist für den Preis absolut in Ordnung und ich habe meine Wahl nicht bereut.

Gesamtbewertung der Albsteig Etappe 1

Wie bereits erwähnt ist die Etappe selbst nicht spektakulär, aber die Burg Harburg ist ein echtes Highlight. Somit gebe ich der Etappe drei von fünf Sterne.